Tadewi
September 2022

Mit dem Entschluss, das Haus in Rotensol möglichst schnell zu räumen, begann eine unruhige und unverständliche Phase in seinem sonst so geregelt ablaufenden Hundeleben. Es wurde geräumt, verschoben, entrümpelt und in Kisten verpackt. Einerseits leerten sich die Zimmer, andererseits wuchsen in den Zimmerecken gewaltige Kistenberge. Für ihn schien zeitweilig das Leben aus den Fugen zu geraten! Ich bemühte mich deshalb trotz aller Unruhe und Veränderungen, für ihn ein Stabilitätsfaktor zu sein und wichtige Gewohnheiten wie ausgedehnte Unternehmungen und spannende Jagdsequenzen weiterhin ohne Anspannung und Hektik mit ihm zu gestalten.
Bei den Fahrten zum neuen Häuschen im Odenwald erlebte er die Geschehnisse anders herum. Leere Zimmer füllten sich mit jedem Besuch, denn wir nahmen jedes mal einen Anhänger voller Einrichtungsgegenstände mit. Um auch im neuen Zuhause gleich eine hilfreiche Struktur für ihn aufzubauen, wurde als erstes überlegt, wo am besten sein „Tageskörbchen“ seinen Dauerplatz finden sollte. Schon beim zweiten Besuch wusste er, wohin er sich kuscheln konnte, um uns beim Werkeln zuzuschauen. Dieser Platz ist geblieben und hat sicher dazu beigetragen, dass er sich relativ schnell im neuen Umfeld heimisch zu fühlen begann, auch wenn es kleine Indizien dafür gab, dass seine vermeintliche Ruhe noch nicht komplette Entspannung und ungetrübtes Wohlfühlen bedeutete.
Nach etwa vier Wochen jedoch gab es ein Ereignis, das uns schmunzeln und gleichzeitig aufatmen ließ, denn jetzt war klar: auch Tadewi ist ANGEKOMMEN! Auf der morgendlichen Runde im „Hauswald“ bekam er plötzlich eine Tobetour, schnappte sich einen dicken Tannenzapfen und sauste mit ihm ähnlich begeistert herum, wie mit seinem Kong. Von diesem Tag an hatte er auch die innere Ruhe, gelegentlich alleine im unteren Stockwerk zu bleiben wenn wir im Dachgeschoss zu tun hatten, ohne jedes mal wie ein kleiner Schatten hinter uns herzulaufen!
Tadewi als junger Hund
Februar 2022 War das erste Lebensjahr mit Tadewi sehr spannend gewesen wegen der Welpenzeit und der durch Wachstum und Lernfortschritte bedingten schnellen Veränderungen, so war sein 2. Lebensjahr nicht minder aufregend. Bindung an uns Zweibeiner und Sozialisierung im hündischen und menschlichen Bereich gingen sozusagen in ihre „Erprobungsphase“.
Seinen ersten Geburtstag feierte er schon in Malsch. Ohne den Schutz der Stallgasse vom Hagbruchhof, wo er seinen Liegeplatz im trockenen, geschützten Bereich hatte, musste ich zunächst eine Möglichkeit finden, ihn in meiner Nähe und gleichzeitig SICHER vor landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Autos der Einsteller und vorbeigeführten Pferden unterzubringen. Da unser „Stübchen Bauwagen“ zwar eine geschützte und sichere Unterbringung gewesen wäre, aber dafür keine freie Sicht auf mich und mein „Werkeln“ bietet, bekam Tadewi eine „gemütlich hergerichtete“ Europalette mit Liege als „Hundeplatz“. Wie auch schon am alten Hof war es einfach, ihm diesen Platz zuzuweisen, und er akzeptierte umgehend den neuen „Aussichtsplatz“ als sein „Zimmer zum Hof“.
Dann stellte sich aber schnell heraus, dass Tadewi nicht nur vor GROSSEN gefährlichen Dingen eine Sicherheitszone brauchte, sondern auch vor unerschrockenen Katzen und vor noch respektloseren Hühnern. Um jegliche Konfrontation mit anderem Getier zu vermeiden, wurde die Palette mit einem mobilen Schutzzaun umgeben. Ich fühlte mich sofort etwas wohler nach dieser Maßnahme, auch wenn mir gelegentlich der Name „Alcatraz“ durch den Kopf schoss….
Tadewi begriff schnell, dass ich zwar oft nicht in seiner unmittelbaren Nähe zu tun habe (Reitunterricht, Abäppeln usw.)und darum gelegentlich auch außer Sicht bin, aber ihn doch niemals verlassen würde. Vertrauen in mich und seine Bindung sind stark und das ist eine ganz wunderbare Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin.
Im Sommer 2021 besuchten wir noch einmal die Hundeschule für einige Monate. Im Vordergrund der Lerneinheiten standen die Kontaktaufnahme bzw. Kontakte NICHT aufzunehmen und Kommunikation mit anderen Hunden in verschiedenen Umfeldern. Tadewi und ich fanden übereinstimmend diese immer sehr ähnlich ablaufenden Einheiten eher ermüdend und langweilig. Wieder einmal hatte ich den Eindruck, dass wir einen wunderbar leichtführigen und schnell begreifenden Partner auf vier Pfoten haben, der in diesen Begegnungen nicht wirklich eine Herausforderung fand. So verabschiedeten wir uns wieder in die Winterpause und arbeiten weiter nach unserem eigenen „Ausbildungsprogramm“.
Für mich hat ein Aspekt die größte Bedeutung bei unseren gemeinsamen langen Ausflügen in Wald und Feld: ich möchte unter keinen Umständen, dass der Hund an meiner Seite sich „jagdlich engagiert“. Jeder Hund ist allerdings Jäger, das liegt in seiner Natur. Also versuchen wir „jagdähnlich“ zu arbeiten und bieten Tadewi nach Natural Dogmanship eine Ersatzbeute an, die er „jagen“ und anschließend apportieren darf. Nicht ohne Stolz kann ich berichten, dass uns das bisher richtig gut geglückt ist und Tadewi noch nie „in echt“ einem Wildtier hinterhergejagt ist!
Kontakte mit anderen Hunden unterwegs versuche ich als „Führungsperson“ im Vorfeld einzuschätzen bzw. im Gespräch mit dem dazugehörigen Zweibeiner abzuklären. So haben wir auch bei diesem Punkt eine gute Balance gefunden zwischen vielen positiven Begegnungen mit der Möglichkeit auch mal zu mehreren ordentlich Gas zu geben, oder aber eine Kontaktaufnahme zu vermeiden, indem wir uns buchstäblich gelegentlich „in die Büsche schlagen“. Wie auch bei uns Menschen gibt es bei Hunden Sympathie und Antipathie und nicht jeder muss jeden mögen. Lieber vermeiden wir eine Begegnung als ernsthaft eine negative Erfahrung zu provozieren.
Ende der kalten Jahreszeit
April 2021
Na, ja. Und mehrmals täglich Schnee schaufeln... (Der Admin)
Für unseren Vierbeiner Tadewi: OH, das also ist Winter? Viel weißes „Kram“, viel kalt , viel Spaß und zum Ende hin der fast unvermeidliche Durchfall, weil er doch zu viele „Geschmacksproben“ genommen hatte!
Gerade rechtzeitig zu seinem 1. Geburtstag war die weiße Pracht dann endgültig weggeschmolzen. Traurig waren wir nicht, lang erwartete Frühlingsgefühle hielten Einzug bei Mensch und Hund.
Tadewi, der sein erstes Lebensjahr unbekümmert-fröhlich, charmant und ohne die berühmt-berüchtigten Pubertätserscheinungen „durchwachsen“ hatte, veränderte sich plötzlich fast über Nacht. Seine kleine Nase erlebte eine olfaktorische Explosion nach der anderen, die Umwelt hielt für ihn derartig viele neue, spannende und überraschende Duftneuigkeiten parat, dass er den Spuren gar nicht schnell genug folgen konnte. Er legte draußen ein derartiges Tempo vor, völlig ziellos, aber zielstrebig, dass ich zum Schleppleinen-Akrobat wurde, das Ende derselbigen vorsichtshalber in der Hand, aber mit den plötzlichen Richtungswechseln zeitweilig echt überfordert.
Die Adoleszensphase mit dem Erstarken der Geschlechtshormone machte aus unserem kleinen „Pubs“ einen Junghund mit völlig neuem Interessensgebiet! Good Bye Kindheit, was kostet die Welt!
Nach einer kurzen Zeit der Verunsicherung - es hatte ein paar Tage gebraucht, bis ich alles für mich eingeordnet und sortiert hatte - war die Erkenntnis bei uns Zweibeinern angekommen und wir konnten mit Unruhe im Haus, Drängen nach draußen und dem neuen Schnupper- und Informationsbedürfnis von Tadewi umgehen und ihn bei dieser aufregenden Entwicklungsphase auch unterstützen. Mit Schüssler Salzen Nr. 7 halfen wir ihm, etwas zu entspannen und die Hundedamenwelt draußen etwas gelassener hinzunehmen.
Mittlerweile hat sich alles eingependelt, wir arbeiten dennoch weiter intensiv an unserer Kommunikation und bereitwilliger Kooperation, um durch Strukturen diese „Wirr-Warr-Zeit“ etwas zu ordnen und die Bindung an uns Zweibeiner trotz aller Ablenkungen als oberste Priorität zu festigen.
Seinen ersten Geburtstag am 18. März feierten wir gebührend, wenn auch umständebedingt ohne zahlreiche Gratulanten vor Ort. Aus Tellingstedt kamen liebevolle Grüße von Mama „Coco“ und den Tanten und Brigitte hatte ein Päckchen geschickt. Die Klebestreifen hatten WIR entfernt, dann durfte er ins Päckchen „abtauchen“ und sein erstes Geschenk „herrauswühlen“. Ein Säckchen Lekkerli und eine wunderschön-plüschige dunkelblaue Schmusedecke mit dem Von Eichenwind Logo. Ersteres musste er leider abgeben und auf „portionierte Zuteilung“ warten, die Decke wurde auf sein schon leicht überfülltes Sofa geschleift und ihrer Bestimmung zugeführt. Ein rundum gelungener erster Geburtstag!
T raumhaft mit dir zu leben!A lles verändernd doch nur bereicherndD urchdringt deine Freude und WärmeE lfenhaft tanzend mitW indiger Schnelligkeit unseren Alltag,I nfiziert, beglückt, überwältigt.
./.
Dezenber 2020
TADEWI Finley von Eichenwind
Blond- Goldiger „Hüppefloh“ und eleganter „Tänzer“
Eine bessere Beschreibung für ihn gibt es nicht, nach fünf Monaten Gemeinsamkeit in unserem Kleinstrudel!
Viele meiner Bedenken im Vorfeld hat er einfach „weg verzaubert“.
- Kinder: absolut kompatibel
- Pferde: absolut kompatibel
- Jogger: sollen sie doch einfach laufen
- Radfahrer: sollen sie doch einfach radeln
- Wald: Spannung pur- hab gar keine Zeit mich um Wild zu kümmern, so viel gibt es hier zu kraxeln, staunen und Beutel Verstecke aufzuspüren, meistens OHNE Leine, damit sich nichts verheddert!
Ein schneller und begeisterungsfähiger kleiner „Musterschüler“, bis auf……
....die SCHOSS-NUMMER: Sofa, Sessel, Betten usw. gibt es bei uns eigentlich gar nicht! Also jedenfalls NICHT für Vierbeiner. Und in der Rassebeschreibung steht es wohl nur im GANZ KLEINGEDRUCKTEN:
- Diese charmant – insistierende Penetranz, dieser hypnotisierende „Schmelzblick“, diese subtile Beharrlichkeit…..
Also ist täglich irgendwann Schoss–Zeit: am Stall zusammengeschneckelt wie ein Kätzchen im Anglerstuhl, unterwegs auf einer Bank, abends Daheim nach dem Abendessen noch in eine Decke gekuschelt auf dem gemütlichen „Für den Hund Sessel“, eigens für diesen UNABÄNDERLICHEN Zweck gekauft!
Wir sind einfach nur glücklich mit ihm.
P.S. Nur um einem Missverständnis vorzubeugen: HUNDE Betten stehen in großer Vielfalt zur Verfügung
8. August 2020
Tadewi erlebt seine neue Heimat
Alles neu, Spannung pur
Erste Eindrücke von meinem neuen Zuhause
Am 27. April kamen meine zukünftigen Rudelmitglieder zu Besuch. Am gleichen Tag haben meine Geschwister und ich zum ersten Mal Brigittes Garten erkundet.
24. Mai 2020
Willkommen, kleiner Nachfolger!
Ich glaube Du hast eine richtig gute Wahl getroffen.
Sie werden dich auf Händen tragen! Ist manchmal etwas blöd, aber meistens sehr bequem.
Treppen musst du noch lange nicht steigen, das Badezimmer ist tabu, aber ansonsten sind sie ganz OK. Es gibt ein paar unumstößliche Regeln, halte dich besser daran, sonst können sie etwas sauer werden: Gejagt wird nichts und niemals! Dafür darfst du rennen so viel du willst, denn wenn du zurückkommst, stellst du fest, dass sie supertolle Spielideen haben, und dafür lohnt sich kein Hase.
Sessel und Sofas gehören den Zweibeinern, und nur ihnen! Dafür hast du deine eigenen Sofas im Wohnzimmer und bei Frauchen im Zimmer! Dazu gibt es für dich eine geräumige Kuschelbox im Wohnzimmer und eine riesige Box im Schlafzimmer und eine tolle Autoreisebox! Und was soll ich sagen, damit bist du reichhaltiger ausgestattet als die beiden Zweibeiner.
Trotz einiger Regeln kommt ein spannendes Leben auf dich zu. Sie werden mit dir gemeinsam auf die Jagd gehen, verstecken, suchen, aufspüren und Beute machen, ganz „hündisch“, so wie wir es uns wünschen. Und sollte es Probleme geben, du darfst mich jederzeit sehr gerne um Rat fragen.
Fidelio - von jenseits der Regenbogenbrücke