Motte - Tadewi, Motte & Annaz

Tadewi, Motte & Annaz
Tadewi, Motte & Annaz
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Motte

Motte

Glückliche Pferdeseniorin

In kürzester Zeit hatte Motte unmissverständlich den sieben Wallachen in der neuen Herde IHRE Regeln erklärt und damit auch gleich den Grundstein für ein unkompliziertes Miteinander der Geschlechter gelegt. Sie mag Gesellschaft, aber bitte keine Aufdringlichkeiten. Nicht von erwachsenen Wallachen und von „Junggemüse“ schon mal gar nicht. Wie sehr diese Regeln verstanden und akzeptiert werden, zeigt sich schon allein in der Tatsache, dass  der „kleine Fafnir“ ihr als einzigem Pferd im Sommer nicht respektlos die Fliegenmütze vom Kopf zieht. Ihr Pseudonym „Queen Mom“  zeigt sich wieder einmal mehr als zutreffend ausgewählt.

Motte wählt stets IHR Tempo um über die weitläufigen Weiden zu wandern und die Wege zum Wasserwagen und zu den schattenspendenden Bäumen zurück zu legen. Dabei agiert sie geschickt mit ihren altersbedingt steifen Gelenken, bergab in Serpentinen, bergauf mit Pausen und geschickt gewählten Pfaden. Es ist einfach unglaublich faszinierend zu beobachten, wie sie die langen Wege meistert ohne dass man das Gefühl hat, dass es zu beschwerlich für sie ist. Im Gegenteil: wartet der Umhängeeimer mit Futter im Separee, kann sie sogar „laut blubbernd“ die Hügel abwärts  im „waghalsigen Passgalopp“ zurücklegen!

Diese ständige Kletterei und Bewegung scheinen sie fit und munter zu halten und sie macht einen sehr gesunden und zufriedenen Eindruck. Ihre Hufe sind von gesunder Härte, ihr Fell glänzt und gelegentlich zaubert mir ihr Anblick vor lauter Rührung eine Träne ins Auge. Wahrscheinlich gibt es nicht arg viele Pferde, die in ihrem Alter noch so artgerecht und glücklich  leben dürfen.

Leider ist es mir auch hier in der Umgebung nicht gelungen Reitkinder für sie zu gewinnen. Das wäre noch unser „I-Tüpfelchen“, denn selbst die steilen Wege hoch in den Wald , die wir gelegentlich gemeinsam mit Tadewi zurücklegen, scheinen für sie kein großes Problem zu sein.
Motte
Unterstützt von vielen guten Zusatzfuttern für Herz, Gelenke und Magen steuern wir nun mit großer Zuversicht auf ihren 33. Geburtstag hin.

Wie schön ist es, dass Motte von ihren ehemaligen Reitkindern aus Malsch nicht vergessen wird und sich gelegentlich über „Tagesbesucher“ freuen darf ! Dann machen wir gemeinsame lange Spaziergänge mit alten Freunden und denken an die gemeinsame Zeit im alten „Zauberwald“ zurück. Motte freut sich über Besuch, ist wieder in ihrem Element und zeigt ihre Begeisterung  durch „eindringlich fordendes Blubbern“, durch ihr „entzückendes Banana-Face“ und ihre „spanischen Akrobatik-Einlagen“! Und wäre sie nicht schon überall ergraut am Kopf, so könnte man in solchen Momenten ihr stolzes Alter glatt vergessen! Wie dankbar bin ich für dieses „Junge Alte Pferd“!
August 2023

Motte hatte den Umzug in den neuen Stall im letzten Jahr wieder mal mit der ihr eigenen „Professionalität„ und Unaufgeregtheit bewältigt. Mittlerweile 31 Jahre alt hatte sie die neuen Umstände „zur Kenntnis genommen“ und sich schnell in die Situation eingefunden. Zunächst immer etwas auf Abstand zur Herde, sozusagen als stille Beobachterin aus der Ferne. Mittlerweile ist es für sie von großer Bedeutung, dass man sie einfach „sein lässt“, sprich zu nahe Kontakte von eher aufdringlichen Pferden weiß sie mit „isländertypischen Lautäußerungen“ abzuwehren. Und sollte ein anderes Pferd nur eine deutlichere Sprache verstehen, so kann sie zu der „verbalen Ansage“ auch noch ein erstaunlich funktionierendes Kicken der Hinterhand dazu nehmen.

Die wirklich bergige Umgebung am neuen Stall und meine mindestens zweitägigen Spaziergänge mit ihr führten zu einer guten Kondition bei sehr geringem Körpergewicht. Ihre Muskulatur an Hinterhand und Rücken verblüfft allerdings jeden Pferdekenner und bringt uns Komplimente ein. Wenige Pferde in ihrem Alter schauen so trainiert aus! Reichhaltiges Zufüttern von leckerem Mash und RiceUp brachte sie gut durch den Winter, auch wenn alle Rippchen gut sichtbar waren.

Leider gelang es mir nicht, Reitkinder für Motte zu finden. In der ländlichen Umgebung des Neckar-Odenwald war das Interesse an meinem Angebot nicht verlockend. Das war sehr schade, denn Motte blieb körperlich und geistig so fit, dass wir gerne in dieser Hinsicht noch weiter gearbeitet hätten.
Banane und Karotten für Motte
Aber ihre treuen Fans aus Malsch machten die Enttäuschung fast wett. Wir bekamen mehrmals Besuch von ehemaligen Reitkindern, und es war fast wie in „Alten Zeiten“: Motte geduldig, sich an alle Übungen, z.B. die berühmte "POPORUTSCHE" erinnernd und vor allem an die „leckeren Brotkekse“, die so eine Alte Dame „am Laufen halten“ und den Kindern gleichermaßen schmecken, besonders als unterstützende Hilfe wenn es um den Verlust der wackeligen Milchzähne geht.

Ich war zuversichtlich, dass Motte nun auch noch den Umzug zu Lilli „wegstecken“ würde. Allerdings noch steilere Wege und Weiden werden sie noch mal tüchtig fordern.

Und nun noch eine Zahl zum Staunen: Mit dem Stallwechsel zu Lilli hat Motte ihren ACHTZEHNTEN Umzug geleistet. Hochachtung „Mein geliebter Käfer“!


Juni 2023 - in Oberzent


Bei Adelsheim
September 2022
.Motte August 2022
Kaum eines unserer Pferde ist so häufig mit dem Pferdehänger unterwegs gewesen wie Motte. Auch diese Fahrt ins Ungewisse meisterte sie ohne sichtbaren Stress. Im neuen Zuhause begann zunächst wieder ein nächtliches „Boxenleben“ für sie, was ich aber schnell sehr zu schätzen lernte! Zum einen waren die permanent heissen Temperaturen sehr anstrengend für sie, denn wir waren noch mit viel Winterfell angereist. Zum anderen bedeutete die nächtliche „Boxenruhe“ auch tatsächlich Ruhe für sie.

Die neue Herde war groß und viele Vierbeiner „not amused“ über die beiden Neuzugänge. Eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen wurde den Pferden abverlangt. Nach wenigen Tagen auf der Eingewöhnungskoppel, abgetrennt inmitten der 30 köpfigen Herde, wurde die Zeit der „Sonderbehandlung“ beendet. Beide Pferde mussten nun schauen wie sie zurechtkamen auf dem teils sehr steilen und steinigem Trail mit glatten, abgenutzten Rasengitterpfaden.

Gleichzeitig begann das Training an den  Heuautomaten. Nur hier gab es Futter während des Tages, denn die Weidesaison musste nach wenigen Wochen wegen der großen Dürre komplett beendet werden! Die Futterautomaten funktionierten Chip gesteuert, individuell für jedes Pferd programmiert. Die Chips wurden, ähnlich einer Fußfessel, am linken Vorderbein der Pferde angebracht. Kamen die Pferde in die Nähe der Automaten erkannten diese, ob ein Pferd „zugangsberechtigt“ war. Durch aufschwingende Flügeltüren konnten die Pferde in eine enge Gasse eintreten. Dann öffnete sich ein Schieber vor der Heuraufe nach oben und es gab zeitgesteuert die Möglichkeit zu fressen. Dann „knatterte“ der Schieber wieder nach unten und die Pferde sollten selbsttätig durch zwei andere Flügeltüren die Enge der Futterstation wieder verlassen. Dafür mussten sie mit der Brust gegen leichten Widerstand die Flügel aufdrückten.

So weit die Theorie und für die Mehrheit der Pferde war das auch kein Problem. Motte wurde anfangs in die Automaten geführt, hatte die Möglichkeit Heu zu fressen und mit allerlei Überredung und Zupfen am Halfterstrick versuchten wir, sie zum Öffnen der Flügel  von alleine zu bewegen. Es widerstrebte ihr zutiefst, da für ihre Körpergröße die Türen zu hoch angebracht waren und sie darum quasi mit dem Hals drücken musste und nicht, wie gedacht, mit der Brust. Es gab tatsächlich andere Isländer in der Herde, die damit gar kein Problem hatten. Einige noch kleinere Ponies lösten diese Aufgabe durch „ drunterherschlupfen“. Vor den Automaten gab es leider oft Gerangel, wenn ranghohe und hungrige Herdenmitglieder nicht abwarten konnten und von hinten nachdrückten, obwohl ihr Chip den Weg noch nicht freigab. So entstand oft die Situation, dass Motte schon von hinten gezwickt wurde und sie sich vorne nicht raus traute, weil am Ausgang andere Pferde den Schatten dort nutzten.

Eine überaus stressige Athmosphäre für sie, und ich beobachtete, dass sie vor lauter Anspannung gar kein Heu anrührte. Von alleine mied sie das Umfeld der Heuautomaten komplett, denn es gab dort auch nur begrenzt Fläche zum Ausweichen. Sie fühlte sich gemobbt und wegen der steinigen Bodenbeschaffenheit auch sehr unsicher auf den Beinen. Der offensichtliche Stress für sie, tagsüber zu lange Fresspausen und die zunehmende Unsicherheit auf den Beinen machten mir immer größere Sorgen!

Dabei hatte die Zeit im neuen Stall zunächst ganz freudig begonnen! Morgens kamen alle Pferde für wenige Stunden auf eine kleine Koppel, wo sich alle ungezwungen und ohne Futterneid bedienen konnten. Und Motte bekam in den ersten Wochen sogar zweimal Besuch von ihren früheren Reitkindern. Was haben wir für schöne Tage gemeinsam verbracht! Motte war in ihrem Element, die Temperaturen waren noch erträglich und ich freute mich über die fröhlichen Kinder und die gemeinsam gestaltete Zeit.

Alles änderte sich mit der Dauerhitze, die für Menschen und Pferde Auswirkungen hatte. Kein nachwachsendes Gras mehr, die Sorge um genügend Heu für die Winterzeit, die Herz- Kreislaufbelastung für Zwei- und Vierbeiner. Alle wurden wir sozusagen „mürbe gekocht“.

Ich war froh, dass Motte und Annaz nachts noch die relative Kühle der Box nutzen durften und Heu satt bekamen. Beide Pferde schienen aber nicht glücklich zu sein, und besonders für Motte sah ich die Situation, auch im Hinblick auf ihr Alter, kritisch.

Ich bemühte mich einen neuen Stall zu finden…...


Immer wieder Motte
Februar 2022     
Zu Mottes wunderbarsten Eigenschaft gehört ihre enorme Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten. Fühlt sie sich in Umgebung und Herde „heimisch“ kann sie schnell wieder zur gewohnten „Tagesordnung“ übergehen.

Viele Kinder sind ihr aus Bruchhausen treu geblieben, wenngleich es auch einige Veränderungen gab. Alters- und schulisch bedingt kommen einige „Fans“ nicht mehr nach Malsch, dafür sind jüngere Reitmädels neu in den „Fanclub“ eingetreten.

Motte gibt nach wie vor ihr Bestes, mit ganz individueller einfühlsamer Vorsicht und Rücksichtnahme auf die einzelnen kleinen Reiterinnen. Aus Altersgründen und durch ihre Arthrose eingeschränkt kann sie nur noch im Schritt arbeiten. Das ist einerseits sehr schade, stellt mich andererseits aber auch vor große Herausforderungen. Ich versuche den Unterricht weiterhin abwechslungsreich, kurzweilig und anspruchsvoll fördernd für jedes Kind zu gestalten. Das ist gleichermaßen spannend und bereichernd. Für Kinder und Pferd wünsche ich mir weiter Freude und Spaß am Umgang miteinander!

Nun fiebern wir Mottes 31. Geburtstag entgegen und hoffen noch auf eine lange gemeinsame Zeit bei guter Gesundheit.
Motte    -   Alte Dame mit viel Charme

April 2021
Der Umzug in den neuen Stall Ende des letzten Jahres bedeutete für Motte wieder mal eine Reise im Hänger in eine ungewisse Zukunft. Ich erinnerte mich noch an das schwierige Eingewöhnen auf dem Hagbruchhof im Sommer 2018 und war besorgt wie sie den neuerlichen Umgebungswechsel wohl verkraften würde.
Motte aber stieg nach kurzer Fahrt zügig aus dem Hänger, wurde zu ihrer bereits eingetroffenen kleinen Herde geführt, schaute sich um, wälzte sich schon nach ein paar Minuten genüsslich auf dem neuen Areal und WAR ANGEKOMMEN!

Es war faszinierend zu beobachten was für sie WICHTIG war und für das Eingewöhnen essentiell! Das neue Umfeld stellte für sie nur ein geringfügiges Problem dar, da ihr Herdengefüge stabil geblieben war und ihr somit Sicherheit und Schutz bot.

Mit den vielen neuen Außenreizen konnte sie sich von allen Pferden am schnellsten arrangieren, und so konnte ich schon viel früher als erwartet mit den ersten Reitkindern die neue Umgebung erkunden. Allerdings ist unser geliebter alter „Zauberwald“ in weite Ferne gerückt. Um den „Neuen“ zu durchstreifen, ist ein längerer Anmarsch nötig. Wie toll, dass Motte so erfahren, gefestigt und „gechillt“ ist! Um in den Wald zu gelangen, müssen wir eine höllisch laute und dunkel-unheimliche Autobahnunterführung durchqueren, ein kleines Wäldchen durchreiten, in dem leider ansonsten Reitverbot besteht, und dann die Bundesstraße überqueren. Dann erst sind wir im „neuen Zauberwald“!

Und am 21. April  wurde Motte stolze 30 Jahre alt!

Ich danke dir, meine wunderbare kleine selbstbewusste und coole Pferdedame, für so viele fröhliche und spannende gemeinsame Jahre. Für deine unendliche Geduld mit den vielen Reitmädchen, für Zuwendung und Schmuseeinheiten, für deine „klaren Ansagen“ und dein Komikergesicht wenn  das  Wort „Banane“ fällt. DANKE für all die Freude, die du schenkst.


Motte in Zeiten von Corona

Leider dürfen wir wegen der Corona Pandemie seit Ende März keine Ausflüge mehr in den Zauberwald machen, zumindest nicht gemeinsam mit den kleinen Mottenfans! Aber wir hoffen natürlich auf die „Zeit danach“ und versuchen uns darauf vorzubereiten, frei nach dem Motto: wer rastet, der rostet!

Da Motte ja nicht mehr ganz jung ist, ist es besonders wichtig, dass sie sich regelmäßig bewegt und ihre Gelenke und die Rückenmuskulatur schön in Übung bleiben.

MotteDafür habe ich für sie ein kleines Trainingsprogramm entwickelt, welches gleichermaßen Spaß und Abwechslung bringt. Fast täglich sind wir im Zauberwald unterwegs und suchen uns alle möglichen dicken Stämme, manchmal etwas abseits der Wege, um sie mehrmals in beide Richtungen  zu überwinden. Motte muss aufmerksam schauen um alle vier Beine gut und gezielt über die Stämme zu bringen. Das möglichst flüssig und ohne zu zögern.

Rücken- und Bauchmuskulatur muss dabei eingesetzt werden und die Gelenke werden gebeugt und gestreckt, damit sie nicht steif werden.

Da der Frühling eine besonders schöne Jahreszeit im Zauberwald ist und sich die Natur durch Wachstum fast täglich verändert, ist eigentlich jeder Tag spannend. Selbst wohlbekannte Wege haben schon nach zwei Tagen wieder einen ganz besonderen Reiz.



Motte 2
Wenn die Wegstrecke es anbietet, kommt immer das Highlight für Motte: wir joggen gemeinsam ein Stück, sie freilaufend neben mir, und wenn die Begeisterung sie packt und es nicht zu warm ist, auch ein Stückchen vor mir! Dann muss ich sie gelegentlich ermahnen und sie daran erinnern, dass ICH auch nicht mehr die Jüngste bin! Sie wird dann langsamer, wartet auf mich und möchte dann für diese ganz besondere Rücksichtnahme auch einen leckeren Brotkeks zur Belohnung. Den knuspelt sie dann geräuschvoll und genüsslich weg mit einen schelmischen Blick, als wollte sie sagen: auch das sollten wir beibehalten , damit ich in Form bleibe für die „Zeit danach“!
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Mottes 29. Geburtstag

.... fiel leider auch in diese besucherlose Zeit. Wir hatten aber phantastisches Frühlingswetter, sodass wir neben unserer Trainingseinheit auch eine Photosession im Wald machten. Motte als Model im farbenfrohen Frühlingswald. Und noch während wir unterwegs waren, bekam sie neben vielen Glückwünschen auch ein Geburtstagsständchen über whatts app gesungen! Das war eine ganz nette Überraschung und sicherlich eine Einmaligkeit für sie! Keine Gäste und doch so überaus liebevoll bedacht und geehrt.

 
(November 2019) Nach einem beglückenden Start in den Frühsommer 2019, erlebten wir um Pfingsten herum eine bange und sorgenvolle Zeit. Motte schockte uns mit hochfieberhaften Schüben über mehrere Tage, mit Durchfall, Appetitlosigkeit und wahrlich zittrigen Beinen.
 
Heu mied sie komplett und verlor tüchtig an Gewicht. Kurzzeitig sahen wir ihren Zustand als so ernst an, dass wir meinten, sie gehen lassen zu müssen! Der Tierarzt behandelte symptomatisch, nachdem die Blutergebnisse keinen Hinweis auf einen gängigen Infekt ergeben hatten.
 
Das Fieber war in den Griff zu bekommen, der Magen-Darm-Trakt wurde „besänftigt“ und wir begannen eine Therapie gegen Magengeschwür, da ihr offensichtlich alles an Futter, was nur „irgendwie pieksig“ war, zu schaffen machte.
 
Um nichts unversucht zu lassen, ließen wir sie auch noch auf Borreliose testen, denn der Zeckendruck war diesen Sommer auch bei den Pferden extrem hoch. Zu unserer Überraschung meldete das Labor tatsächlich eine aktuell akute Borrelien Infektion, was wahrscheinlich auch ihre auffälligen Gelenkprobleme in den Vorderbeinen erklärte.
 
Leider mussten wir Motte mit dieser Diagnose quasi „alleine lassen“, weil es keine sichere überzeugende Therapie gibt.
 
Aber Motte entpuppte sich als kleines „Steh-Auf-Mädchen“ und beglückte uns mit überzeugendem Lebenswillen. Sie erholte sich langsam, entwickelte – mit medikamentöser Unterstützung – einen beeindruckenden Appetit und „produzierte“ wieder perfekt geformte Äppel.
 
Sie genoss auch die Behandlung durch die Osteopathin und bekam wieder vermehrte Stabilität in ihre Gelenke. Nach einigen bangen Wochen war sie fast wieder die Alte, unser geliebter „Mottenkäfer“, zwar insgesamt etwas „staksiger“, aber fröhlich und überaus fleißig unterwegs als sei sie niemals so ernsthaft erkrankt gewesen. Wir sind dankbar und glücklich!

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Die schönste Veränderung für Motte war sicherlich der nahe am Hof gelegene "Zauberwald", ein riesiges Waldgebiet,"topfeben" und mit überwiegend weichen Waldwegen. Natürlich ist dieser Wald nur in meiner Wahrnehmung ein "Zauberwald", aber das mit vielen Facetten! Sehr abwechslungsreiche Flora, von lichten Waldstücken bis zu undurchdringlichem Unterholz, Nadel- und Laubbäume, frisch angelegte Monokulturen, riesige Farnfelder. Und über allem die Sonnes dieses heissen Sommers, die immer wieder neue Lichtspiele auf Boden, Blätter und Bäume wirft mit hinreissenden Reflexionen und fast mystischer Strahlkraft.

Schon beim ersten Spaziergang hat mich dieser Wald in seinen Bann gezogen. Für Motte bietet der Wald weiche, gut überschaubare Wege und ihre ohnehin schon grosse Lauffreude bekam nochmals richtig Ansporn. O-Ton einer kleinen Reiterin: "Was im alten Stall schnell war, ist hier langsam!"

Motte schaffte es, mit ihrer Begeisterung ihre "kleine Fangemeinde" anzustecken! Trotz der Hitze wagten wir uns täglich in "unseren Zauberwald", genossen die Wege und die Stimmung, die sich auch auf die Kinder übertrug und sie begeistert zum neuen Stall wechseln liess. Eine ganzjährig zu nutzende Reitbahn, ein Roundpen und ein grosses Hofgelände bieten vielfache Möglichkeiten mit Motte die Freude am Lebewesen Pferd zu entdecken, zu festigen und zu erweitern.

Dank ihres Charmes und einer guten Einstellung mit den Cushing Tabletten, welche ihr einen fast normalen Fellwechsel ermöglichen, zieht sie weiterhin kleine Menschen in ihren Bann und vermittelt ungetrübte Freude.
Tadewi, Motte und Annaz  l  Leben mit Hund und Pferden
Leben mit Hund und Pferden
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