Neues aus dem Odenwald
(Oktober 2024) Mittlerweile ist es gut zweieinhalb Jahre her, dass es uns in den Odenwald verschlagen hat. Den „Odenwald“ kannten wir bis dato nur als „unbekannte Gegend“ in unserem Vokabular, aber nicht als möglichen neuen Lebensmittelpunkt!
Nach mehr als zwei Jahren sind wir gut angekommen, kennen Nachbarn und umliegende Orte und lernen ständig – unfreiwillig – neue Orte und Gegenden kennen. Denn außer viel Wald hat der Odenwald auch jede Menge UMLEITUNGEN zu bieten. Da man auf das Auto unbedingt angewiesen ist, um Wege zum Einkauf und ich ganz besonders meine Fahrten zu den Pferden zu erledigen, lernen wir dank Navi und Google Maps Strecken und Sehenswürdigkeiten „eingebettet in fröhlich-bunte Baustellenbaken“ in großer Vielzahl kennen! Gefühlt bin ich in den letzten Jahren mehr in Baustellen denn auf freier Strecke unterwegs gewesen.
Doch auch die „digitale Welt“ im Odenwald ist eine ganz einzigartige! In wiederkehrenden, gefühlt regelmäßigen Abständen, kommt es zu mehr oder weniger umfangreichen Stromausfällen und Internetzusammenbrüchen. Die Straßen der Umgebung werden auf- und wieder zugehackt, jede neue Firma scheint das einmal üben zu dürfen! Und alles für die große Versprechung eines Glasfaseranschlusses, der den Odenwald irgendwann einmal mit dem „Rest der Welt“ unwiderruflich in bester Daten-Übertragungsqualität verbinden soll! Noch wird aber fleißig in jeder Gemeinde geübt, geprobt, ausprobiert und verworfen! So erlebten wir bisher die letzten Jahre im Odenwald. Ein gewisser „eigensinniger Charme“ ist ihm nicht abzusprechen!
Aber das ist nur die eine Seite unserer neuen Heimat. Da wir direkt und ohne Einzäunung am Wald wohnen, haben wir zahlreiche Besucher, die unangemeldet und völlig arglos den Garten mit uns gemeinsam „nutzen“ und genießen! Von Eichhörnchen über Marder, die uns zumindest einen Gruß in Form ihrer „droppings“ da lassen, bis hin zu Rehen, die ungeniert unsere „Wildwiese“ kürzen und mittlerweile – angezogen durch unser immer reichhaltig angebotenes „Buffet“ - eine vielfältig bunte Vogelschar. Dieses Frühjahr durften wir sogar erleben, dass Buntspechte ihre gerade flügge gewordenen aber noch recht unbeholfenen Kinder mit zur Futterstelle brachten und sie im Klettern zum Vogelhäuschen und zum Freipendeln am Meisenknödelgitter „einwiesen“ !
November 2023
Leben „Jenseits der Grenze“
Leider ist nun auch dieser scheinbar nicht enden wollende Sommer vorüber. Die langen milden Temperaturen waren ein Glück für Alle! Die Pferde konnten ungewöhnlich lange noch die Weideperiode genießen, wir Zweibeiner verlängerten die T-Shirt Saison um einige Wochen.
Der Umzug der Pferde im Mai in den benachbarten Hessischen Odenwald zu Lilli erfüllte alle meine Hoffnungen für die Zukunft der Pferde und meine persönlichen Ambitionen.
Die Pferde gewöhnten sich schnell ein in ihrer neuen Herde und meine Bedenken wegen zu üppiger Graszufuhr über 24 h waren überflüssig. Die riesigen, weitläufigen und vor allem steilen Weiden verlangen den Pferden ein ordentliches Maß an Beweglichkeit, Geschick und Strecke ab. Die Wege zum Wasserwagen, zu Schatten spendenden Bäumen oder einfach nur nach ganz oben auf’s „Aussichtsplateau“ sind weit und kommen dem natürlichen Fress- und Bewegungsverhalten der Pferde entgegen. Und wenn die Jungs dann noch miteinander toben und über die Weide “brettern“ geht mir das Herz auf.
Annaz hat ohne besondere Diätmaßnahmen tüchtig an Gewicht verloren und baut statt dessen Muskulatur auf. Beides steht ihm außerordentlich gut.
Motte war schon immer ein sehr „vernünftiger Esser“ und auch bei diesem üppigen Angebot an Gras hat sie keine Probleme bekommen. Und wie sie mit 32 Jahren und ihrer Arthrose in diesem Gelände zurecht kommt, ist schon bewundernswert!
Ich genieße vor allem die entspannte, familiäre und offene Atmosphäre mit 4 Generationen auf dem Hof. Lilli und Nico kümmern sich mit großem Engagement und Sachverstand um das Wohl jedes einzelnen Pferdes mit seinen speziellen Bedürfnissen, unterstützt von Eltern und Großeltern! Alle gemeinsam zaubern ein „Wohlfühlambiente“ für uns Einsteller!
Ein herzliches DANKESCHÖN dafür an EUCH ALLE
August 2023
ICH WEISS NICHT,
OB ES BESSER WIRD,WENN ES ANDERS WIRD.
ABER ICH WEISS,
DASS ES ANDERS WERDEN MUSS,
WENN ES BESSER WERDEN SOLL.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799)
Besser können unsere Gedanken nicht formuliert werden, die uns im Frühjahr diesen Jahre dazu bewegten zum wiederholten Mal seit unserem Umzug in den Odenwald ein neues Zuhause für Motte und Annaz zu suchen! Unser Umzug in den neuen Stall im Neckar-Odenwald Kreis im August 2022 war begleitet von der Freude über die Nähe zu unserem Wohnort, die kleine gemischte Herde und die großzügigen Koppeln. Wir waren zuversichtlich, dass wir eine gute Wahl für unsere beiden großen Vierbeiner getroffen hatten!
Beide Pferde gewöhnten sich erstaunlich schnell in der kleinen Gruppe ein und wirkten entspannt und zufrieden. Die Koppeln waren jederzeit frei zugänglich, es gab 2 Tränkebecken und eine überdachte Liegefläche. Nach Ende der Weidesaison hielten sich die Pferde überwiegend auf dem Paddock auf, dessen Untergrund leider seinen Tribut am Hufhorn unserer Pferde forderte! Der Abrieb war enorm, besonders bei Annaz sahen wir große Veränderungen, die uns Sorgen machten. Seine Gangmechanik und seine ungesunde Hufstellung waren der Situation nicht gewachsen.
Also begann ich erneut die Anzeigen nach einer geeigneten Bleibe für unsere Beiden zu durchstöbern. Wie immer, war es auch diesmal schwierig für zwei so unterschiedliche Pferde von Alter, Geschlecht und Rasse eine Unterbringung „im Sinne der Pferde“ zu finden!
Und wie auch schon bei der Suche nach einem neuen Zuhause für uns Zweibeiner mit Tadewi, erweiterte ich den Suchradius und fand eine Anzeige:
„Klassische Reitkunst aus Liebe zum Pferd – Lilli Bläsius“
im Hessischen Odenwald, die mir tatsächlich beim ersten Durchlesen wie die „eierlegende Wollmilchsau“ erschien! Gesucht wurde zwar nur ein Wallach für eine kleine Herde, aber Lillis Angebot reicht über Unterricht in der Klassischen Reitweise über Hufbearbeitung bis zu Physiotherapie für Pferde! Ich konnte kaum glauben was ich da las.
Trotz „Motte im Hinterkopf“ nahm ich völlig aufgeregt Kontakt auf, schilderte Lilli die „Zwei-Pferde Situation“ und bekam die freundliche Einladung, sie persönlich kennen zu lernen und alles vor Ort zu besprechen. Es fügte sich und nach Besichtigung mit meinem Mann entschieden wir uns, unsere Beiden in die Obhut von Lilli in Oberzent-Gammelsbach zu geben. Eine ganz ordentliche Strecke von Trienz entfernt, dafür aber für die Pferde paradiesisch viel Platz, ein durchdachtes Haltungskonzept, riesige Weideflächen in einem engen Tal, Ausreitmöglichkeit direkt ab Hof und für mich und Annaz wunderbare Aussichten auf Unterstützung!
Seit Pfingsten nun leben Annaz und Motte direkt hinter der „Landesgrenze„ im Hessischen.
Die letzten Monate waren für die Vierbeiner und uns so ereignisreich, dass ich mit dem Notieren der einzelnen Geschehnisse kaum hinterher gekommen bin….
Im Februar eröffnete uns unser Vermieter gänzlich überraschend, dass er das Haus in Rotensol möglichst zügig verkaufen wollte! Für uns kam ein Kauf nicht infrage und wir entschlossen uns, uns nach einer neuen Bleibe umzuschauen und nicht eine mögliche Kündigung durch einen neuen Besitzer abzuwarten.
Ziemlich naiv hegte ich die Idee, etwas näher an die Pferde heranzuziehen. Allerdings öffneten uns die Immobilienportale und Gespräche mit Maklern recht schnell die Augen für die derzeitige Mietsituation in meiner Wunschregion. Unser Traum zerplatzte wie eine Seifenblase! Kurzzeitig überkam mich ein großes Gefühl der Trostlosigkeit als klar wurde, dass eine bezahlbare ähnliche Wohnqualität nicht im näheren Umkreis der Pferde zu finden sein würde.
Wir erweiterten unseren Suchradius und wurden im ODENWALD fündig! Noch niemals dort gewesen, schauten wir uns das angebotene Häuschen an. Wir fanden eine wunderschöne Lage und für uns sehr passende Räumlichkeiten vor und trafen sehr nette Vermieter. So wagten wir einen Neubeginn im Neckar-Odenwald-Kreis. Am 19. April bezogen wir "unser" kleines, frisch renoviertes gemietetes Häuschen.
Das neue Zuhause für uns Zweibeiner, 125 km von Malsch entfernt, bedeutete aber auch eine neue Bleibe für Motte und Annaz zu suchen. Nun gibt es auch dafür Portale und Anzeigenplattformen, aber auf diese große Distanz war es natürlich nicht ganz einfach zu finden, zu sortieren, anzuschauen und dann auch noch eine gute und passende Lösung für die Beiden herauszufiltern. Wir entschieden uns für eine Paddock Trail Anlage, am Hang gelegen, lange Laufwege und Rauhfuttergabe über Fütterungsautomaten. Ich war zuversichtlich, dass beide Pferde diese neue Technik "begreifen" und langfristig ihren Platz in der großen Herde finden würden.
Mitte Mai, einen Monat nach unserem eigenen Umzug, fuhren meine Freundin Anita und ich nach Malsch, um Motte und Annaz abzuholen und nach Möckmühl in ihr neues Domizil zu fahren. Dankbar bin ich noch heute für eine völlig unkomplizierte Fahrt mit ruhigen Pferden, die zudem absolut staufrei ablief - ein Glückstag! Nach gut 2 Stunden kamen wir an, beide Pferde etwas verschwitzt, aber entspannt.
In den darauf folgenden Wochen begleitete ich täglich die Eingliederung der Beiden in die neue Herde. Fast 30 neue Kumpels kennenzulernen, sich gegenseitig dabei nicht aus den Augen zu verlieren und sich auch nicht verloren oder abgeschoben zu fühlen, war schon eine Herausforderung für Motte und Annaz.
Die Wochen vergingen wie im Fluge, aber die tägliche lange Fahrt zu den Pferden und das zunehmende Gefühl, dass für sie doch nicht alles so rund lief, wie erhofft, zermürbten mich zusehends. Wir überlegten, einen neuerlichen Umzug mit Motte und Annaz zu wagen.
Liebe mitdenkende Menschen machten mich auf eine Ebay Kleinanzeige aufmerksam, und dann ging alles ziemlich fix. Kontakt aufnehmen, anschauen, überlegen und drüber schlafen von beiden Seiten. Nach 10 Wochen den Pferden schon wieder einen Stallwechsel zuzumuten, war in diesem Fall sicher absolut wichtig und richtig, sollte aber doch nicht überstürzt erfolgen. Mein Bauchgefühl sagte mir aber deutlich, dass es für alle Beteiligten nur eine Verbesserung bedeuten würde, und ich denke, dass wir mit dem Umzug nach Adelsheim eine richtig GUTE WAHL getroffen haben!
Seit dem 1.August haben die Pferde dort ihr neues Zuhause in einer kleinen gemischten Herde.
Nach wenigen Wochen nach dem Umzug durfte Motte sich schon wieder über Besuch von ehemaligen Reitkindern freuen. Das Wetter war strahlend schön und die Freude auf beiden Seiten groß. Gemeinsam haben wir den nahen Wald erkundet und fröhliche Stunden verbracht.
März 2022 So unterschiedlich Motte und Annaz in ihrem Wesen sind, so differenziert erlebten und durchlebten sie ihr erstes Jahr in Malsch am neuen Hof.
Annaz gewöhnte sich zwar etwas an die neuen Reize in seinem unmittelbaren Umfeld, aber er zeigte immer wieder deutlich seine Anspannung und Unsicherheit. Er ist bis heute ein unsicherer Skeptiker geblieben, der sich am liebsten selbst von allem überzeugt was das Gefahrenpotential angeht. Schafft man es, ihn an die flatternde Plane heranzuführen, und kann er diese womöglich vorsichtig berühren, so hilft ihm das sehr. Sein Blick allerdings schweift ständig umher und entdeckt auch die kleinste Veränderung in seiner Umgebung. Dann bedeutet das Staunen, Schauen und Schauen….. bis er für sich die Ungefährlichkeit entschieden hat. Diese Art der „Krisenbewältigung“ gemeinsam mit mir ist gerade unsere Baustelle in unserer Beziehungsarbeit.
Motte hingegen, erfahren an Lebensjahren und vielen Ortswechseln, sieht das „neue Leben“ mit ihrem ihr eigenen Pragmatismus: die gewohnte Herde ist da, Futter ist ausreichend vorhanden, Rückzugsmöglichkeiten zur freien Auswahl! Was will Pferd mehr? Dieses „Wohlfühlambiente“ hat durchaus noch einmal zur Verstärkung ihres ohnehin schon recht ausgeprägten Selbstbewusstseins geführt, und nicht ohne Respekt vor ihrem Durchsetzungsvermögen wird sie auch liebevoll „QUEEN MOM“ genannt!
Ein neues Zuhause
April 2021 Nach Monaten des Aufräumens auf dem alten Hof und der Planung und dem Aufbau der Infrastruktur auf dem neuen Hof, zogen alle Pferde zum Jahreswechsel 2020/21 um auf den Biobauernhof der Familie Müller und Kohm in Malsch. Alle Vierbeiner, die altersbedingt noch „gut zu Huf“ waren, mussten die Strecke ins neue Domizil durch den Wald zurücklegen und erlebten eine ganz neue Erfahrung. 3 Stunden Wanderung ins Ungewisse mit dem Zweibeiner an der Seite, brauchte schon viel Vertrauen und Gelassenheit, zumal die Zweibeiner sich nicht nur als hervorragende Wanderführer mit Ortskennnissen auszeichneten! Die Oldies durften bequem die Strecke im Hänger zurücklegen und alle erreichten wir wohlbehalten den neuen Hof.
Die Pferde kamen allerdings aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Lag der alte Hof doch idyllisch am Waldrand mit einziger Ablenkung durch Wanderer, Radler und der Autobahn in relativer Entfernung, so wird am neuen Hof einiges an Ablenkung geboten, was erst einmal gesichtet, eingeordnet, verdaut und verarbeitet werden muss. Die Nähe zu einem riesigen Industriegebiet mit sichtbarerem ganztägigen LKW Verkehr, die Autobahn hinter der nächsten Hecke, die Bahnstrecke in Hörweite und die Umtriebigkeit mit Maschinen, riesigen Traktoren und Krach, fremden Pferden, zahlreichen Menschen und vielerlei fremden Getier auf einem großen Hof ist schon eine echte Herausforderung, nicht nur für die Pferde.
Allein die überaus freundliche Aufnahme und die große Bereitschaft uns beim Eingewöhnen in großzügiger Weise und jedweder Art zu unterstützen, helfen uns allen optimistisch die neuen Umstände zu bewältigen.
Die Pferde gehen sehr unterschiedlich mit der neuen Situation um. Motte ist glücklich, dass sie ihre kleine bekannte Herde bei Ankunft vorgefunden hat und stellt sich pragmatisch und gelassen den neuen Bedingungen.
Annaz kämpft noch mit der Bewältigung der ständig wechselnden neuen Eindrücke und ist stark verunsichert. Wieder eine Phase, in der meine Zuwendung, Unterstützung und Geduld gefragt sind, um ihm die verlorengegangene Sicherheit zurückzugeben!
Dezember 2020
Corona bestimmte viel in diesem Jahr, aber eben nicht ALLES!
Nach der ersten AUFREGENDEN, aber niemals stressigen Zeit mit einem Welpen im Haushalt, kamen SPANNENDE und EINDRÜCKLICHE Monate für uns!
Tadewi wuchs rasend schnell zu einem Junghund heran und erstaunte uns immer wieder mit seinem sensiblen und lerneifrigen Wesen. Seiner Rasse (Windhund) alle Ehre machend, durchlief er die Anfangsmonate in der Hundeschule quasi als Überflieger, ohne jeglichen Druck oder endlose Wiederholungen.
Er stürmte sozusagen durch die Welpengruppe, meldete sich in der Basisgruppe, bat um Aufnahme in die Aufbaugruppe, bekam die Einladung für die DRAN-BLEIBER-GRUPPE! Während seine allesamt kräftigeren Kumpels aus der Welpengruppe noch eifrig daran arbeiteten ihre Zweibeiner an strammer Leine vom Auto zum Übungsgelände zu zerren, tänzelte Tadewi an lockerer Leine neben mir her mit einem Blick als wollte er sagen: du bist ohnehin zu schwer für mich und wozu brauchen wir überhaupt eine Leine? Ende November meldeten wir uns ab in die Winterpause und bekamen die Benotung: Tadewi ist ein GANZ Toller, um Euch mache ich mir keine Sorgen!
Es zahlte sich aus, dass ich unserem jüngsten Familienmitglied großzügig und intensiv meine Zeit widmete. Die beiden Pferde hatten deswegen ein wenig das Nachsehen. Meinen Kinderunterricht mit Motte nahm ich allerdings schon bald wieder auf, da Tadewi gut am Stall auch alleine bleiben konnte während um ihn herum das geschäftige Gewusel von Einstellern mit Pferden und Kindern ein abwechslungsreiches Programm boten. Er wurde sicher „geparkt“ auf seiner Liege und wuchs wie selbstverständlich in seine Rolle als „Hofhund“ hinein.
Motte erwies sich einmal mehr als geduldige und rücksichtsvolle Pferde-Oma, die ihren vierten Welpen um sich duldete und durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Viel früher als erwartet begleitete Tadewi uns schon gelegentlich in den Zauberwald. 20 Minuten Schritt mit einem schon selbständig reitenden Kind und ich konnte mich ganz auf ihn konzentrieren. Pferdeschweife baumeln nun mal herum, darum muss man sich nicht kümmern. Und Pferdehufe brauchen Platz und keine jungen Hunde in ihrer Nähe. Auch das wurde schnell erkannt, verinnerlicht und „abgehakt“. Und Motte stapfte unerschütterlich weiter, selbst wenn Tadewi OHNE LEINE von hinten überholte oder eine Tobetour mit Tannenzapfen um sie herum veranstaltete.
Die Kinder waren unheimlich stolz auf ihre wichtige Aufgabe mir beim Anlernen des kleinen Reitbegleithundes behilflich zu sein und gleichzeitig machte es einen Riesenspass den kleinen „Flitzer“ zu beobachten.
Annaz kam dieses Jahr definitiv zu kurz! Er musste viel Veränderung in seiner Herdenstruktur verarbeiten und war nicht immer ein ausgeglichenes Pferd in unseren Reitstunden.
Im März zeichnete sich ab, dass wir allesamt unseren Hof zum Jahresende 2020 werden verlassen müssen. Eine zerstrittene Erbengemeinschaft hat eigene Pläne für die großen Flächen. Viele Pferde und ihre Besitzer verließen wegen der unsicheren Zukunft den Hof, sobald sie etwas Geeignetes gefunden hatten. Die Wallachherde von Annaz schrumpfte zusammen und manch einer seinen Spielekumpels war für ihn plötzlich nicht mehr da. Auch Pferde müssen solche Umbrüche verarbeiten und können in ihrem Verhalten instabil und sensibel reagieren.
Eine Gruppe von 10 Pferden mit ihren Besitzern blieb übrig und wollte gerne zusammenbleiben als Gemeinschaft. Corona erschwerte die Suche nach einem neuen Zuhause für so viele Pferde und nicht selten waren wir verzagt und hatten das „ungewollte Ende“ vor Augen: jeder würde sich notfalls eigenständig eine für ihn passende Unterkunft besorgen müssen.
Im September kam dann die glückliche Fügung: eine neue Heimat für ALLE Pferde in relativer Nähe! Und seitdem sind wir am SCHAFFEN um den Auszug und Umzug zu planen und zu organisieren.
Für Zwei- und Vierbeiner stehen erneut große Veränderungen an. Langeweile ist also auf absehbare Zeit KEIN Thema!
8. August 2020 - Neuer Wind in unserem Leben
Die ersten "Windigen Monate" sind wie im Flug vergangen.
2020 ein etwas anderes Frühjahr
Der Jahresbeginn entwickelte sich sehr viel anders, als wir es erwartet hatten. Die Corona Pandemie änderte vieles. Aber trotzdem wurde es Frühling. Hier findet ihr ein paar Eindrücke davon, wie Motte dieses Frühjahr erlebt.
Am Sonntag, 22. Dezember 2019, mussten wir Fidelio über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Am Freitag war er noch mit mir im Zauberwald ausgesprochen munter unterwegs. Doch dann verschlechterte sich seine Gesundheit rapide und dramatisch.
Er ist nicht mehr da, wo er immer war.
Er wird aber immer da sein, wo wir sind.
Wir haben für uns Erinnerungen an unsere Weggefährten, die uns wichtig sind, zusammen getragen. Ihr könnt sie hier finden.